Wird WhatsApp zum Advertising Tool? Wie Unternehmen davon profitieren und eine Monetarisierung für Meta aussehen kann
Wie werden Kunden zukünftig auf Unternehmen aufmerksam? Diese Frage stellen sich viele unserer Auftraggeber.
Kunden wollen mit Unternehmen in Kontakt treten und das möglichst einfach und unkompliziert. Eine der meistgenutzten digitalen Kanäle ist dabei das Smartphone.
Laut einer Prognose von Statista wird sich die Anzahl der Smartphone-Nutzer in Deutschland im Jahr 2023 auf rund 69 Millionen belaufen.
Private Kommunikationen verlaufen dabei über Instant-Messenger-Dienste wie z.B. WhatsApp. 84% der Deutschen verwenden dieses Kommunikationsmittel vorwiegend. Messenger Marketing nutzt genau dieses Potenzial. Wie kann das für Unternehmen aussehen?
Erst kürzlich veröffentlichten namenhafte Unternehmen (z.B. Rewe, Kaufland), zukünftig auf gedruckte Angebotsprospekte verzichten zu wollen und nur noch papierfrei per Messengerdienst WhatsApp diese digital zu versenden.
Zum einen aus Nachhaltigkeitsgründen, zum anderen werden so auch völlig neue Kundenzugänge und Marketing Möglichkeiten geschaffen.
Wie können Messenger-Dienste diese Entwicklung jetzt für sich nutzen?
Prediction am Beispiel von WhatsApp
Gründe für eine Monetarisierung
Die Social Media Plattformen Instagram und Facebook werden von Meta bereits durch Werbung monetarisiert und bilden nahezu 100 % der Gesamteinnahmen. Die einzige Plattform, die bisher nur rudimentär von Meta monetarisiert wurde, ist WhatsApp. Anfang 2014 wurde der Dienst von damals noch Facebook für eine Summe von ca. 19 Mrd. US-Dollar übernommen.
Seitdem bleibt eine spürbare Monetarisierung des Service aus. In 2019 wurde erstmals angekündigt, dass Werbung bei WhatsApp geplant sei. In welcher Form und in welchem Umfang bleibt offen. Mittlerweile laufen erste Tests in ausgewählten Ländern, um den Erfolg dieser Art der Liquidierung zu testen.
Parallel zu unser Podcast-Episode „Werbung bei WhatsApp – Zwischen Nutzerakzeptanz und Verzweiflung“ vom 26. Oktober 2022 und der kurz darauffolgenden Veröffentlichung der Quartalszahlen brachte Mark Zuckerberg das Thema erneut offiziell auf die Agenda.
Der Druck auf Meta ist hoch. Auch wenn das Ziel sein müsste, unabhängiger von Werbung zu werden und andere Erlösquellen zu erschließen, gilt es vorerst, die Erlöse im Werbegeschäft weiter zu steigern.
Wie könnte eine Veränderung konkret aussehen?
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, wie Werbung bei WhatsApp eingebunden werden kann.
Bei einer Integration der Werbung in der Statusansicht würde sich der Nutzer vermutlich weniger gestört fühlen, weil Nutzer diese Werbeformate bereits aus anderen Plattformen wie Instagram kennen.
Zusätzlich wäre eine weitere denkbare Option, dass Werbung zwischen den einzelnen Chats ausgespielt wird, wie man es zum Beispiel von kostenlosen E-Mail Providern kennt.
Alternativ könnte vor oder nach einem Anruf eine kurze Werbung eingeblendet werden. Ggf. wäre unter Voraussetzung einer DSGVO konformen Umsetzung auch eine aktive Ansprache der Nutzer denkbar. Zu den unterschiedlichen Möglichkeiten (u.a. auch eine übergeordnete Meta-Suche) haben wir ebenfalls in der Podcast-Episode vom 26. Oktober 2022 „Werbung bei WhatsApp – Zwischen Nutzerakzeptanz und Verzweiflung“ gesprochen.
Weitere Möglichkeiten der Monetarisierung
Eine weitere Form der Monetarisierung abseits der Werbung wäre zusätzlich eine kostenpflichtige, werbefreie Version von WhatsApp zur Verfügung zu stellen. Demnach können sich die Nutzer von Werbung freikaufen, um WhatsApp wie gewohnt zu nutzen.
Dieses Vorgehen ist unter anderen Anbietern bereits sehr verbreitet. Netflix stellt aktuell ein umgekehrtes Angebot zur Verfügung. Den Nutzern wird eine günstigere Version von Netflix zur Verfügung gestellt, die allerdings Werbung enthält und die gewisse Features und Leistungen vermissen lässt.
Bereits die bestehenden Business-Services (wie die Shoppingmöglichkeit in Indien) schaffen mögliche Ansätze für Meta zur Monetarisierung. Auch die zuvor erwähnte übergeordnete Meta-Suche bietet hier ein entsprechendes Potenzial. Langfristig werden diese Services voraussichtlich ebenfalls werbegetrieben sein. Der Werbemarkt hat sich in der Vergangenheit als ein Garant für hohe Margen gezeigt und wird weiterhin genauso prognostiziert. Das zeigt auch das Verhalten von Spotify, welche aktuell ein größeres Interesse an der Nutzung von kostenfreien Accounts mit Werbeinhalten zeigen, als an der Verwendung von den werbefreien Premium-Accounts.
Welche möglichen Neuerungen kann dies für Unternehmen bedeuten?
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- Vom 15. Februar 2023