Google, der Konzern, der mit seinen KI-Antworten gerade dabei ist, den organischen Traffic für viele Publisher abzuschaffen, reicht denselben Publishern nun die Hand. Das neueste Tool aus Mountain View heißt "Offerwall" und verspricht, entgangene Einnahmen auszugleichen. Ein Akt der Nächstenliebe für alle Publisher, die kein Pop-Up implementieren können oder ein Schachzug, um am Payment der Publisher zu partizipieren?
Warum ist das wichtig?
Es scheint Googles Antwort auf ein selbst geschaffenes Problem zu sein. Die "AI Overviews" in der Suche beantworten Nutzerfragen direkt und reduzieren die Klicks auf Publisher-Seiten drastisch. Das Geschäftsmodell vieler Content-Ersteller gerät ins Wanken. Die Offerwall ist mehr als nur ein Tool, sie ist ein strategischer Eingriff ins Ökosystem. Statt einer harten Paywall können Publisher ihren Nutzern nun eine Auswahl bieten: "Schau einen kurzen Werbespot, nimm an einer Umfrage teil oder zahle einen kleinen Betrag, um diesen Artikel zu lesen." Google versucht damit, die Monetarisierung für sich selber und die Publisher zeitgleich zu sichern.
Für wen ist das wichtig?
Digitale Publisher, vom großen Medienhaus bis zum spezialisierten Nischen-Blog, könnten davon profitieren. Wer mit Content Geld verdient, bekommt hier einen neuen, flexiblen Hebel an die Hand, um die Monetarisierung trotz sinkender Ad-Impressions zu diversifizieren und es schafft eine Monetarisierung von Inhalten mit besonders niedriger Hürde. Insbesondere für kleinere Akteure ohne eigene Entwickler-Teams ist dies eine Chance. Aber auch für Werbetreibende ist es spannend: Sie erreichen hier Nutzer, die sich aktiv für eine Interaktion entscheiden – das verspricht wertvollere Impressions als bei klassischer Bannerwerbung.