Die Sommerpause scheint in der Chefetage der Tech-Giganten dieses Jahr auszufallen. Stattdessen wird kräftig aufgeräumt, gewechselt und mit Geld um sich geworfen, als gäbe es kein Morgen. Innerhalb weniger Tage treten Apples COO Jeff Williams – die rechte Hand von Tim Cook – ab, Amazons Datacenter-Chef Kevin Miller verlässt nach 17 Jahren das Schiff und bei X wirft CEO Linda Yaccarino nach nur zwei Jahren das Handtuch.
Ein Überblick
- Apple: COO Jeff Williams (Jahrgang 1963) geht in Rente. Wer übernimmt? Der hochtalentierte Sabih Khan. Sein Jahrgang? 1963. Ein genialer Schachzug, um die Altersstruktur im Top-Management... stabil zu halten.
- X: Nach zwei Jahren im Schleudersitz als CEO von X, in denen sie versuchte, die von Elon Musk verbrannten Brücken zu Werbekunden wieder aufzubauen, tritt Linda Yaccarino zurück. Musks öffentliche Reaktion auf ihren Abschiedspost? Ein trockenes: "Danke für deine Beiträge." Mehr Understatement geht nicht. Oder war's doch nur Desinteresse?
- Meta: Ruoming Pang, ehemaliger KI-Manager bei Apple, wechselt in Meta's Superintelligence-Lab. Meta hat Berichten zufolge über 200 Millionen US-Dollar auf den Tisch gelegt, um ihn abzuwerben. Apple hat nicht einmal versucht, mitzuhalten.
- Meta 2: Neben Ruoming Pang rekrutierte Meta noch weitere Top KI Köpfe, u.a. Allan Jabri und Lu Liu von OpenAI für sein Supernintelligence-Lab.
- Google: Jetzt wird es komplizierter, wenn auch zeitgleich chirurgisch präzise und hocheffizient. Warum eine ganze Firma kaufen, wenn man nur die Diamanten will? Diese Frage hat sich Google DeepMind offenbar gestellt und eine elegante Antwort gefunden. Nachdem der 3 Mrd. $ Deal mit OpenAI geplatzt ist, holte sich Google einfach die Schlüsselpersonen vom Unternehmen Windsurf und integriert sie direkt in die eigene Gemini-Taskforce. Die restlichen Mitarbeiter machen einfach im alten Unternehmen weiter. Das ist kein klassisches "Acqui-Hiring", das ist die nächste Stufe: Reverse-Acquihire.