Apple galt über Jahrzehnte als Synonym für Innovation. Doch im Vorfeld des Apple-Events am 9. September verdichten sich die Gerüchte nicht um bahnbrechende Technologien, sondern um Handyketten, neue Emojis und „nur“ dünnere Geräte. Während andere Tech-Giganten ihre KI-Strategien ausrollen, bleibt Apple erstaunlich zurückhaltend. Siri stagniert, die großen Sprünge bleiben aus – und damit stellt sich die Frage: Wo will das Unternehmen eigentlich hin?
OpenAI zwischen Strategie und Aktionismus
Nicht nur Apple wirkt suchend. Auch OpenAI streut Signale in viele Richtungen: das durchwachsene Echo auf GPT-5, die milliardenschwere Übernahme von Statsig, Gerüchte über neue Hardware, Social Networks und Job-Plattformen. Dazu kommt das ambitionierte Ziel, zur „Antwortmaschine“ zu werden. Aber ist das eine klare Strategie oder reiner Aktionismus?
Für Unternehmen zeigt sich hier ein vertrautes Muster: Ohne klare digitale Strategie droht selbst Marktführern die Orientierung zu fehlen.
Urheberrecht als Gamechanger für KI
Die jüngsten Entwicklungen im Rechtsstreit zwischen Tech-Unternehmen und Urhebern sind ein Wendepunkt. Anthropic soll 1,5 Milliarden US-Dollar zahlen – die erste wirklich relevante Urheberrechtsklage im KI-Kontext, die durchgeht. Weitere Verfahren gegen Google, Meta und OpenAI laufen bereits. Parallel entstehen neue Modelle zur fairen Monetarisierung von Trainingsdaten – von Cloudflare bis hin zu Pay-per-Use-Modellen.
Für Unternehmen, die KI einsetzen oder eigene Modelle entwickeln, bedeutet das: Rechtssicherheit und Datenquellen rücken stärker in den Fokus.
Google und die Milliardenstrafe in Europa
Auch Google steht im Rampenlicht – diesmal mit einer 3-Milliarden-Euro-Strafe in der EU wegen Wettbewerbsverstößen im Werbegeschäft. Die Entscheidung zeigt, dass Tech-Giganten wirtschaftlich längst mit der Old Economy gleichziehen, politisch aber noch immer anders behandelt werden. Für die transatlantischen Beziehungen dürfte das nicht ohne Folgen bleiben.