In einer Welt, in der jedes Tech-Gespräch unweigerlich auf KI hinausläuft, sorgt eine Meldung aus der Finanzwelt für eine willkommene Abwechslung. Die britische Großbank HSBC hat gemeinsam mit IBM den weltweit ersten empirischen Nachweis für den Nutzen von Quantencomputern im hochfrequenten Anleihehandel geliefert. Konkret konnten sie die Vorhersagegenauigkeit bei der Preisfestsetzung um 34 % verbessern und das ist mehr, als eine Spielerei. Es ist ein erster mit realen Marktdaten validierter Erfolg.
Warum ist das wichtig?
Es zeigt, dass die nächste technologische Revolution vielleicht nicht nur aus künstlicher Intelligenz besteht. Quantencomputer sind darauf ausgelegt, hochkomplexe Probleme zu lösen, an denen selbst die leistungsstärksten Supercomputer heute scheitern. HSBC hat bewiesen, dass diese Technologie keine ferne Zukunftsmusik mehr ist. Philip Intallura, Leiter für Quantentechnologien bei HSBC, spricht sogar von einem potenziellen „Sputnik-Moment“ für die Finanzbranche. 1957 eröffnete ein kleiner Satellit das Wettrennen ins All. Heute könnte dieser Test ein neues Wettrüsten unter den globalen Finanzinstitutionen auslösen. Denn wenn eine Bank einen solchen Effizienzvorteil erzielt, können es sich Wettbewerber wie JP Morgan, Goldman Sachs und Citigroup – die ebenfalls in die Technologie investieren – nicht leisten, zurückzufallen.