Ein Gespräch ohne Ihre Einladung. Eine Frage ohne Ihr Zutun. Meta erprobt aktuell in einer Testphase eine neue Form der Interaktion: KI-Chatbots, die von sich aus Konversationen mit Nutzern starten und damit die bisherigen Regeln der digitalen Kommunikation auf den Kopf stellen.
Warum ist das wichtig?
Weil es den Umgang mit KI grundlegend verändert. Nutzer reagieren nicht mehr nur, sie werden angesprochen. Meta erschließt damit neue Formen der Nutzerbindung und langfristig neue Erlösmodelle. Zumindest versuchen sie es.
Indem Meta die KI zur ständigen Begleiterin macht, soll sie zu einem unverzichtbaren Teil der User-Journey werden. Personalisierte, KI-gestützte Gespräche könnten künftig Werbung subtiler platzieren oder kostenpflichtige Features einleiten.
Für wen ist das wichtig?
Wenn Konversationen nicht mehr nur auf Anfrage stattfinden, sondern proaktiv beginnen, verändert das die Spielregeln – im Marketing oder im Service. Ein Thema welches Mark Zuckerberg gerne als Legitimation für gewisse Features heranzieht, könnte auch hier wieder auf das Tableau gebracht werden: „Loneliness Epidemic“ – einer zunehmenden sozialen Isolation. Zuckerberg möchte dieses Problem lösen. Digitale Interaktion wird schon heute für viele zum Ersatz echter Beziehungen. Meta will sich damit auch als emotionaler Ankerpunkt positionieren – mit allen Chancen und Risiken. Ob man ihm glaubt, muss jeder selbst bewerten.