Excel als wackliges Fundament für Unternehmen / AI, Wegwerf-Software und Low-Code / Digitale Bildungsrückstände / Förderprogramme
Excel in Unternehmen
Dank einer Partnerschaft mit Microsoft sollen bis zum Jahresende bekannte Office-Anwendungen wie Excel mit der Virtual-Reality-Brille Quest von Meta nutzbar sein. Auch mit der Vision Pro von Apple soll man Excel-Tabellen bearbeiten können. Hier verbindet sich eine neue Technologie mit einer Tabellenkalkulation aus dem Jahr 1985, (die aber auch mittlerweile das AI-Label trägt). Dieser Schulterschluss zwischen altem und neuem verdeutlicht die dynamische Entwicklung der Technologie. Excel ist in vielen Unternehmen weit verbreitet, wird intensiv genutzt und hat sich oft – selbst in großen internationalen Unternehmen – zu einem wichtigen Bestandteil des unternehmerischen Fundaments entwickelt. Doch diese Verbundenheit mit Excel hat auch ihre Schattenseiten.
Früher wurden individuelle Excel-Lösungen erstellt, obwohl spezialisierte Software die entsprechenden Aufgaben effizienter bewältigen sollte. Excel, obwohl mächtig in seiner Tabellenkalkulation, ist keine adäquate Lösung für komplexe Aufgaben wie Enterprise Resource Planning (ERP) oder Produktionsplanung. Dennoch haben viele Unternehmen “den Absprung nicht geschafft” und halten an ihren individuellen Excel-Lösungen fest. Oftmals liegt dies daran, dass sie in Excel spezifische Arbeitsprozesse und Datenmodelle entwickelt haben, die sie in Standardlösungen nicht wiederfinden. Doch ab einem bestimmten Punkt ist eine Professionalisierung und Stabilisierung der Geschäftsprozesse unabdingbar. Das Risiko, großes Potenzial zu verschenken, besteht, wenn man keine professionelle Lösung einsetzt.
AI, Wegwerf-Software und Low-Code Plattformen
Auf dem Weg zu einer professionellen Lösung haben KMUs (Kleine und Mittlere Unternehmen) die Möglichkeit, auf Technologien wie künstliche Intelligenz (AI), Wegwerf-Software und Low-Code-Plattformen zurückzugreifen, was beispielsweise durch Google Workspace vereinfacht wird. Diese Technologien ermöglichen es, Prozesse zu optimieren und den Übergang von individuellen Excel-Lösungen zu professionellen Geschäftsanwendungen zu erleichtern. Zu beachten ist, dass diese Maßnahmen nur eine Übergangslösung sind. Die langfristige Nachhaltigkeit und Effizienz des Unternehmens erfordern oft dedizierte Lösungen, die auf die spezifischen Anforderungen des Unternehmens zugeschnitten sind.
Nun stellt sich die Frage, wie lange in deutschen Berufsschulen noch Excel und Access (mit der Nordwind-Datenbank) gelehrt werden und warum mit veralteten Applikationen gearbeitet wird. Diese Praxis ist nicht nur in Berufsschulen, sondern auch in der Früherziehung zu beobachten. In einer Zeit, in der Kinder in einer digitalen Welt aufwachsen, verwundert es, warum Bildungseinrichtungen moderne Werkzeuge nicht vermehrt einsetzen. Die jüngere Generation könnte von Anfang an mit zeitgemäßen Tools vertraut gemacht werden, die sie im späteren Berufsleben begleiten und bessere Vorbereitung auf die digitalisierte Arbeitswelt bieten.
Förderprogramme für KMUs
In Deutschland sollte eine kritische Diskussion über funktionierende Förderprogramme für KMUs geführt werden, die jedoch im Widerspruch zur Nachhaltigkeitsforderung stehen. Es ist wichtig, dass Förderprogramme nicht nur auf kurzfristige Gewinnmaximierung abzielen, sondern auch die langfristige Nachhaltigkeit und ökologische Verantwortung berücksichtigen. Die Förderung von Innovation und Technologie sollte Hand in Hand gehen mit Umwelt- und Nachhaltigkeitszielen, um eine zukunftsfähige Wirtschaft zu gewährleisten. Es bedarf einer ausgewogenen Strategie, die wirtschaftliches Wachstum und ökologische Verantwortung miteinander in Einklang bringt.
- Vom 26. Oktober 2023