
- Vom 5. Mai 2025
Amazon im All, Edge mit Gedächtnis, Google mit Kamera
In der aktuellen Folge von Schlaflos dank Seattle (#136) werfen wir einen Blick auf eine Reihe technologischer Entwicklungen, die zeigen, wie intensiv der Wettbewerb um Daten, Infrastruktur und Nutzerschnittstellen geworden ist – und was das für Unternehmen bedeutet.
Amazon im All: Projekt Kuiper startet
Amazon hat die ersten 27 Satelliten seines Kuiper-Projekts ins All geschossen. Ziel: weltweite Internetversorgung. Damit tritt Amazon offiziell in Konkurrenz zu Elon Musks Starlink – allerdings mit einem anderen Fokus. Während Starlink auf schnelle Verfügbarkeit setzt, plant Amazon mit Kuiper eine enge Verzahnung mit AWS-Diensten. Für Unternehmen könnten dadurch ganz neue Anwendungsfelder entstehen – etwa in der IoT-Überwachung oder bei der globalen Anbindung entlegener Standorte.
Microsofts Edge bekommt Superkräfte
Microsoft spendiert seinem Edge-Browser neue Funktionen: „Copilot Vision“ kann Webseiten live analysieren und zusammenfassen. „Recall“ wiederum speichert automatisch Bildschirm-Screenshots, um Inhalte leichter durchsuchbar zu machen. Das klingt zunächst nach Komfort – ist aber auch ein strategischer Vorstoß in Richtung smarter, personalisierter Interfaces, die Nutzungsverhalten verstehen und vorhersagen können.
Google zieht nach – mit Gemini Live
Auch Google baut seine KI-Funktionalität weiter aus. Mit Gemini Live können nicht nur Texte analysiert werden, sondern auch Bilder und Kamerafeeds in Echtzeit. Multimodalität ist das Schlagwort – die Fähigkeit, Informationen aus verschiedenen Quellen gleichzeitig zu verarbeiten. Ein Schritt, der nicht nur technologische, sondern auch regulatorische Fragen aufwirft.
Wem gehören eigentlich die Daten?
Abschließend diskutieren wir, wie Unternehmen wie OpenAI und Perplexity mit neuen Plattformideen – etwa eigenen Browsern – versuchen, direkten Zugriff auf Nutzerdaten zu bekommen. Ziel: Monetarisierung nicht nur über Modelle, sondern über Infrastruktur. Es geht längst nicht mehr nur um intelligente Antworten – sondern darum, wer den Zugang zum Nutzer kontrolliert.